Webtipp: PCjs emuliert IBM PCs im Webbrowser

Wer schon immer einmal DOS 1.0 von 1981 ausprobieren wollte, aber keinen IBM PC Modell 5150 besitzt und auch nicht den Aufwand betreiben will eine virtuelle Maschine aufzusetzen, der sollte sich die Website PCjs ansehen.

PCjs verwendet JavaScript, um eine kleine Sammlung von Hardware und Software zu emulieren, mit welcher der Autor Jeff Parsons in den 1970er und 1980er Jahren aufgewachsen ist. Dadurch ist es möglich die langsamen CPUs, niedrigauflösenden Displays und primitiven Soundeffekte zu erleben, alles – ohne jede Installation – nur im Webbrowsers.

Im Laufe der Zeit haben wurden die vorhandenen Emulationen erweitert, so dass nun auch IBM PC-kompatible GerÀte sowie weitere klassische Maschinen, wie Minicomputer, programmierbare Taschenrechner, Terminals und Arcade-Spiele hinzukamen.

Wer Interesse an technischen Details hat, der findet den Sourcecode auf Github.

 

Quelltexte von MS-DOS 4.0 veröffentlicht

Zehn Jahre nachdem Microsoft die Quelltexte von Word fĂŒr Windows 1.1a und MS-DOS 2.0 an das kalifornische Computer History Museum gestiftet hat und diese seitdem zum Download bereit liegen, wurde nun auch den Quellcode von MS-DOS 4.0 veröffentlicht.

In ihrem Blogbeitrag schreiben die Microsoft-Mitarbeiter Scott Hanselman und Jeff Wilcox, dass ein englischer Forscher namens Connor „Starfrost“ Hyde sich ursprĂŒnglich mit dem ehemaligen Microsoft CTO Ray Ozzie ĂŒber einige der Software in seiner Sammlung unterhalten wollte. Unter den Disketten fand Ray unveröffentlichte Beta-BinĂ€rdateien von MS-DOS 4.0, die ihm wĂ€hrend seiner Zeit bei Lotus zugesandt wurden.

Starfrost wandte sich zuvor an das Microsoft Open Source Programs Office (OSPO), um Einblick in den MS-DOS 4.0 Quellcodes zu nehmen, da er an einer Dokumentation der Beziehung zwischen MS-DOS 4.0, MT-DOS und dem, was spÀter zu OS/2 werden sollte, arbeitete. Es gab schon neuere Versionen der MT-DOS BinÀrdateien im Internet, aber die aufgefundenen Dateien schienen sehr viel Àlter zu sein.

Scott Hanselman fotografierte mit Hilfe des Internetarchivars Jeff Sponaugle die Originaldisketten und scannte die gedruckten Originaldokumente des „Ozzie Drop“. Weil Microsoft und IBM der Meinung sind, dass der Fund ein faszinierendes StĂŒck Betriebssystemgeschichte ist, sind die Quellcodes nun auf Github verfĂŒgbar.

Bild: Microsoft

 

Tipp: Laser-Sucht

Stage 2 Level 61982 macht die Videospielindustrie dreimal soviel Umsatz wie das Film-Business mit doppelt so vielen Automaten gegenĂŒber 1980. Obwohl es kein Desaster bei den Automatenspielen gibt, wie bei ihren kleinen BrĂŒdern, den Heimvideospielen, brechen die UmsĂ€tze 1983 plötzlich ein. Selbst wenn Hits wie Star Wars, TRON und Zaxxon weiterhin fĂŒr regen Umsatz sorgen, fĂ€llt dieser auf 40% und SchĂ€tzungen gehen davon aus, dass bis zu 50% der Spielhallen noch in diesem Jahr schließen werden.

Im Juli 1983, genauer gesagt bereits am 1.7.1983, kommt Dragon’s Lair in die Spielhallen. Der Automat verursacht soviel aufsehen, dass die Betreiber teilweise einen Zusatzbildschirm anschließen, damit die Menschenmenge um den Automaten das Spielgeschehen beobachten kann.

Don Bluth, begeistert von der Laser-Disc-Technologie, entwickelt zusammen mit Rick Dyer dieses animationsreiche Action-Spiel. Ungeachtet dessen, dass die Automaten aufgrund der aufwendigen Technik sehr viel teurer sind und damit auch die Spiele, obwohl sie bei unerfahrenen Spielern teilweise nur wenige Sekunden dauern, ist Dragon’s Lair ein Erfolg und der Automat stĂ€ndig umlagert.

Zum Artikel: Arcade Spiele – Laser-Sucht

Bild des Tages: Unglaublich teuer…

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Ein PC fĂŒr 124.990,- öS (ca. 17.700 DM, Inflationsbereinigt nach heutigem MaßstĂ€ben ca. 16.000 EUR)?

1986 gab es fĂŒr diese Summe einen 80386@33MHz kompatiblen PC mit 2 MByte Arbeitsspeicher, 2 Diskettenlaufwerken und einer 40 MByte Festplatte. Der Monitor, ein EIZO 8060 S, kostete noch einmal knapp 1800 DM zusĂ€tzlich. Wer anstelle der monochromen Hercules-Grafik einen VGA-Adapter eingebaut haben wollte und dazu noch eine Festplatte mit knapp 700 MByte, musste dann auch gleich fast das Doppelte fĂŒr den Rechner bezahlen.

 

Großes Interesse am RCT auf dem Retro Computer Festival 2024 im HNF

Am gestrigen Sonntag fand das Retro Computer Festival 2024 im Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn statt. Hier konnte der Retro Chip Tester (RCT) auf einem eigenen Stand ausgiebig begutachtet und getestet werden.

Etliche Aussteller (und auch ein paar Besucher, die „zufĂ€llig“ ein paar ICs in der Tasche hatten) kamen am Stand vorbei, um die die Funktion des RCT ausgiebig zu testen.

In einem Vortrag wurden Funktion und Features des Retro Chip Testers noch einmal einem grĂ¶ĂŸeren Publikum prĂ€sentiert und viele Fragen beantwortet.

 

 

VorgefĂŒhrt wurde u.a. der Test eines Intel 1101 SRAMs von 1971 sowie weiteren SRAMs und DRAMs, und natĂŒrlich das Identifizieren von unbekannten ROMs und TTL ICs.

 

Bilder: eigene Bilder, Markus Will (Heise)

Eine Legende geht zu Ende: Die Produktion des Zilog Z80 wird endgĂŒltig eingestellt

Der Hauptkonkurrent zum MOS 6502 war der Zilog Z80. Nachdem Federico Faggin seinen Arbeitgeber Intel verlassen und im Oktober 1974 sein eigenes Unternehmen Zilog gegrĂŒndet hatte, entstand kurz danach im Jahre 1976 der Z80 als erster Prozessor Zilogs.

Der Z80 wurde binĂ€r abwĂ€rtskompatibel zum Intel 8080 entwickelt, so dass viele Programme ohne Änderungen auf diesem liefen, jedoch besaß der Z80 einige Vorteile, z.B. eine einzige Versorgungsspannung von 5V und einen eingebauten Refresh-Controller, der es ermöglichte DRAMs ohne zusĂ€tzliche Hardware zu verwenden.

Der Z80 wurde u.a. in Heimcomputern von Sinclair (ZX80, ZX81 und ZX Spectrum), Amstrad (CPC-Serie), Sharp (MZ80 und 700/800-Serie), Tandy (TRS-80) sowie MSX und CP/M-Rechnern eingesetzt. Auch viele Arcade-Automaten, wie z.B. Galaxian und Pac-Man, setzten einen Z80 ein.

Am 15. April 2024 gab Zilog nun bekannt, dass der Z84C00 nun nach 48 Jahren den „End of Life“ Status (EOL) erreicht hat. „Last Time Buy“ (LTB) ist der 14. Juni 2024.

Ganz so viel Panik ist aber nicht angebracht, denn abgekĂŒndigt wurde die Z84-Familie. Es gibt weiterhin „erweiterte“ Z80 Prozessoren, z.B. der eZ80 (50 MHz), der eZ80Acclaim! (interner Flash), eZ80AcclaimPlus! (On-Chip 10/100 Mbit/s Ethernet MAC).

 

Bild: Z80 (Wikipedia, CC BY-2.5, Gennadiy Shvets)