Webtipp: PCjs emuliert IBM PCs im Webbrowser
Wer schon immer einmal DOS 1.0 von 1981 ausprobieren wollte, aber keinen IBM PC Modell 5150 besitzt und auch nicht den Aufwand betreiben will eine virtuelle Maschine aufzusetzen, der sollte sich die Website PCjs ansehen.
Quelltexte von MS-DOS 4.0 veröffentlicht
Zehn Jahre nachdem Microsoft die Quelltexte von Word fĂŒr Windows 1.1a und MS-DOS 2.0 an das kalifornische Computer History Museum gestiftet hat und diese seitdem zum Download bereit liegen, wurde nun auch den Quellcode von MS-DOS 4.0 veröffentlicht.
In ihrem Blogbeitrag schreiben die Microsoft-Mitarbeiter Scott Hanselman und Jeff Wilcox, dass ein englischer Forscher namens Connor „Starfrost“ Hyde sich ursprĂŒnglich mit dem ehemaligen Microsoft CTO Ray Ozzie ĂŒber einige der Software in seiner Sammlung unterhalten wollte. Unter den Disketten fand Ray unveröffentlichte Beta-BinĂ€rdateien von MS-DOS 4.0, die ihm wĂ€hrend seiner Zeit bei Lotus zugesandt wurden.
Starfrost wandte sich zuvor an das Microsoft Open Source Programs Office (OSPO), um Einblick in den MS-DOS 4.0 Quellcodes zu nehmen, da er an einer Dokumentation der Beziehung zwischen MS-DOS 4.0, MT-DOS und dem, was spÀter zu OS/2 werden sollte, arbeitete. Es gab schon neuere Versionen der MT-DOS BinÀrdateien im Internet, aber die aufgefundenen Dateien schienen sehr viel Àlter zu sein.
Scott Hanselman fotografierte mit Hilfe des Internetarchivars Jeff Sponaugle die Originaldisketten und scannte die gedruckten Originaldokumente des „Ozzie Drop“. Weil Microsoft und IBM der Meinung sind, dass der Fund ein faszinierendes StĂŒck Betriebssystemgeschichte ist, sind die Quellcodes nun auf Github verfĂŒgbar.
Bild: Microsoft
MAME/MESS 0.265 veröffentlicht
Heute wurden eine neue Version des MAME (Multiple Arcade Machine Emulator) / MESS (Multiple Emulator Super System) veröffentlicht.
Auf der MAME Homepage stehen wie immer die Binaries zum Download bereit.
Tipp: Laser-Sucht
1982 macht die Videospielindustrie dreimal soviel Umsatz wie das Film-Business mit doppelt so vielen Automaten gegenĂŒber 1980. Obwohl es kein Desaster bei den Automatenspielen gibt, wie bei ihren kleinen BrĂŒdern, den Heimvideospielen, brechen die UmsĂ€tze 1983 plötzlich ein. Selbst wenn Hits wie Star Wars, TRON und Zaxxon weiterhin fĂŒr regen Umsatz sorgen, fĂ€llt dieser auf 40% und SchĂ€tzungen gehen davon aus, dass bis zu 50% der Spielhallen noch in diesem Jahr schlieĂen werden.
Im Juli 1983, genauer gesagt bereits am 1.7.1983, kommt Dragonâs Lair in die Spielhallen. Der Automat verursacht soviel aufsehen, dass die Betreiber teilweise einen Zusatzbildschirm anschlieĂen, damit die Menschenmenge um den Automaten das Spielgeschehen beobachten kann.
Don Bluth, begeistert von der Laser-Disc-Technologie, entwickelt zusammen mit Rick Dyer dieses animationsreiche Action-Spiel. Ungeachtet dessen, dass die Automaten aufgrund der aufwendigen Technik sehr viel teurer sind und damit auch die Spiele, obwohl sie bei unerfahrenen Spielern teilweise nur wenige Sekunden dauern, ist Dragonâs Lair ein Erfolg und der Automat stĂ€ndig umlagert.
Zum Artikel: Arcade Spiele – Laser-Sucht
Bild des Tages: Unglaublich teuer…
Ein PC fĂŒr 124.990,- öS (ca. 17.700 DM, Inflationsbereinigt nach heutigem MaĂstĂ€ben ca. 16.000 EUR)?
1986 gab es fĂŒr diese Summe einen 80386@33MHz kompatiblen PC mit 2 MByte Arbeitsspeicher, 2 Diskettenlaufwerken und einer 40 MByte Festplatte. Der Monitor, ein EIZO 8060 S, kostete noch einmal knapp 1800 DM zusĂ€tzlich. Wer anstelle der monochromen Hercules-Grafik einen VGA-Adapter eingebaut haben wollte und dazu noch eine Festplatte mit knapp 700 MByte, musste dann auch gleich fast das Doppelte fĂŒr den Rechner bezahlen.
GroĂes Interesse am RCT auf dem Retro Computer Festival 2024 im HNF
Am gestrigen Sonntag fand das Retro Computer Festival 2024 im Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn statt. Hier konnte der Retro Chip Tester (RCT) auf einem eigenen Stand ausgiebig begutachtet und getestet werden.
Etliche Aussteller (und auch ein paar Besucher, die „zufĂ€llig“ ein paar ICs in der Tasche hatten) kamen am Stand vorbei, um die die Funktion des RCT ausgiebig zu testen.
In einem Vortrag wurden Funktion und Features des Retro Chip Testers noch einmal einem gröĂeren Publikum prĂ€sentiert und viele Fragen beantwortet.
VorgefĂŒhrt wurde u.a. der Test eines Intel 1101 SRAMs von 1971 sowie weiteren SRAMs und DRAMs, und natĂŒrlich das Identifizieren von unbekannten ROMs und TTL ICs.
Bilder: eigene Bilder, Markus Will (Heise)
Eine Legende geht zu Ende: Die Produktion des Zilog Z80 wird endgĂŒltig eingestellt
Der Hauptkonkurrent zum MOS 6502 war der Zilog Z80. Nachdem Federico Faggin seinen Arbeitgeber Intel verlassen und im Oktober 1974 sein eigenes Unternehmen Zilog gegrĂŒndet hatte, entstand kurz danach im Jahre 1976 der Z80 als erster Prozessor Zilogs.
Der Z80 wurde binĂ€r abwĂ€rtskompatibel zum Intel 8080 entwickelt, so dass viele Programme ohne Ănderungen auf diesem liefen, jedoch besaĂ der Z80 einige Vorteile, z.B. eine einzige Versorgungsspannung von 5V und einen eingebauten Refresh-Controller, der es ermöglichte DRAMs ohne zusĂ€tzliche Hardware zu verwenden.
Der Z80 wurde u.a. in Heimcomputern von Sinclair (ZX80, ZX81 und ZX Spectrum), Amstrad (CPC-Serie), Sharp (MZ80 und 700/800-Serie), Tandy (TRS-80) sowie MSX und CP/M-Rechnern eingesetzt. Auch viele Arcade-Automaten, wie z.B. Galaxian und Pac-Man, setzten einen Z80 ein.
Am 15. April 2024 gab Zilog nun bekannt, dass der Z84C00 nun nach 48 Jahren den „End of Life“ Status (EOL) erreicht hat. „Last Time Buy“ (LTB) ist der 14. Juni 2024.
Ganz so viel Panik ist aber nicht angebracht, denn abgekĂŒndigt wurde die Z84-Familie. Es gibt weiterhin „erweiterte“ Z80 Prozessoren, z.B. der eZ80 (50 MHz), der eZ80Acclaim! (interner Flash), eZ80AcclaimPlus! (On-Chip 10/100 Mbit/s Ethernet MAC).
Bild: Z80 (Wikipedia, CC BY-2.5, Gennadiy Shvets)
Tipp: Das goldene Zeitalter
Wir sind in den frĂŒhen 80er Jahren. Die Automatenspiele erreichen ihren Höhepunkt. Die gesamte Industrie hat die Spitze an KreativitĂ€t und Finanzen erreicht und ist insgesamt sehr populĂ€r. Videospiele sind ein MordsgeschĂ€ft und die ersten Spielegötter werden geboren.
Zum Artikel: Arcade Spiele – Das goldene Zeitalter