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Der Muttertag, ein in den USA schon länger etablierter Ehrentag der Mütter, wird am 25. Mai 1924 offiziell auch in Österreich von der engagierten (bürgerlichen) Frauenrechtsaktivistin Marianne Hainisch eingeführt (Die Hausfrau. Offizielles Organ der Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs, 1927 Heft 4, S.1).
Im ersten Jahr scheint der Muttertag jedoch in der Gesellschaft noch wenig Anklang gefunden zu haben, wie die nur vereinzelt publizierten, auf den Zeitungsseiten fast verlorengehenden Artikel vermuten lassen (Illustriertes Wiener Extrablatt, 22. Mai 1924, S.5). Schnell jedoch erfreut sich der Muttertag großer Beliebtheit. Besonders die bürgerlich-konservativen und christlich-religiös gefärbten Blätter greifen den Muttertag auf, um das traditionelle Bild der Frau in der Mutterrolle zu propagieren. Deutlich wird das beispielsweise an einer Muttertags-Geschichte über die sich für ihre Familie aufopfernde, doch dankbare Mutter (Illustriertes Familienblatt. Häuslicher Ratgeber für Österreichs Frauen, 1931 Heft 8, S. 3-4), oder die inbrünstig verteidigte, am Muttertag gefeierte „Heiligkeit der Mutterwürde und der aus dem Glauben geborene[n] und (…) genährte[n] Mutterliebe“, welchen „die modere Zeit Kampf auf Leben und Tod angesagt“ habe (Salzburger Kirchenblatt, 9. September 1926, S. 309).
Obwohl Frau Hainisch selbst schreibt: „Nicht um wertvolle Geschenke handelt es sich, sondern um Liebesgaben und Äußerung der Liebe und Dankbarkeit“ (Die Frau und ihre Interessen, 1927 Heft Mai, S. 43), lässt auch die Kommerzialisierung des Muttertags nicht lange auf sich warten. In scheinbar von Kindern eingesendeten Aufsätzen zum Thema „Warum freue ich mich auf den Muttertag?“ schreiben die meisten vom Sparen für Geschenke zum Ehrentag der Mutter (Die Frau und Mutter, 1937 Heft 5, Beilage Kinderwelt, S. 3).
Die Frauenbewegungen selbst sind diesem Ehrentag gegenüber zwiegespalten eingestellt. So wird zum Beispiel angeprangert, dass die Mutterschaft nur unter bestimmten Bedingungen geehrt würde und weder Mutter- noch Kinderschutz beständen (Die Arbeiterin: Organ für die Interessen der werktätigen Frauen in Österreich, 1929 Heft April-Mai, S. 5). Obwohl heute, 100 Jahre nach der Einführung des Muttertags in Österreich, sowohl Mutter- wie Kinderschutz größtenteils gegeben sind, ist die Grundaussage von historischen Artikeln mit Parolen wie „Muttertag? Mutterschutz!“ (Arbeiter Zeitung, 8. Mai 1927, S. 2) oder „Muttertag? Nein, Frauentag!“ (Arbeiter Zeitung, 27. April 1931, S. 3) nach wie vor aktuell: Symbolische Gesten an einem Tag im Jahr reichen nicht aus, um die Care-Arbeit innerhalb der Familie gerecht zu verteilen.
Für weitere historische Einblicke empfehlen wir die auf Ariadne, dem frauen- und genderspezifischen Wissensportal der ÖNB, bereitgestellten historischen Materialien. Dort finden sich auch gesammelte Artikel zum Muttertag aus Frauenperspektive.