Museen und Ausstellungen
in Baden‑Württemberg

Das Museum im Alten Rathaus Neckargemünd verbindet in der Ausstellung „Textilien! Herstellung. Upcycling. Reparatur.“ regionales (Kunst-)Handwerk mit aktuellen Themen und Trends: Gezeigt werden zum einen historische Stickarbeiten und Spinnräder aus dem Sammlungsbestand, zum andern stellen zwei Textilkünstlerinnen ihre Modekreationen und Kunstwerke aus. Bei dieser Ausstellung ist zudem Mitmachen angesagt: Live Events zur Spinnerei und zur Gestaltung von Tuniken stehen ebenso auf dem Programm wie Aktionen zum Upcycling und zur ressourcenschonenden Textilreparatur.

Die historischen Verbindungen zwischen Württemberg und dem Elsass waren über viele Jahrhunderte von großer politischer und dynastischer Bedeutung. 1324 erwarb das Haus Württemberg die Grafschaft Horburg mit der Herrschaft Reichenweier (Riquewihr), bis zur Französischen Revolution prägte es die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Region. Die anschließenden 150 Jahre waren von politischen Auseinandersetzungen und verheerenden Kriegen gezeichnet. Erst nach dem 2. Weltkrieg führten die frühen Städtepartnerschaften zwischen Württemberg und dem Elsass wieder zu einer Annäherung Frankreichs und Deutschlands. Das Hauptstaatsarchiv Stuttgart zeigt in der Ausstellung „Württemberg und das Elsass: 700 Jahre gemeinsame Geschichte“ diverse historische Originaldokumente.

Die Große Landesausstellung „Welterbe des Mittelalters – 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“ widmet sich einem der bedeutendsten Zentren des Mittelalters: Die überragende Stellung der Reichenau in Kunst, Kultur, Wissenschaft und Politik wird im Archäologischen Landesmuseum Baden- Württemberg in Konstanz sowie auf der Insel wieder lebendig. Nach über 1.000 Jahren kehren fünf von der UNESCO ausgezeichnete Handschriften aus Paris, Cividale del Friuli, Trier, Aachen und Darmstadt wieder an den Bodensee und damit an den Ort ihrer Entstehung zurück. Kostbare Exponate der Goldschmiedekunst, Glasmalereien, Elfenbeinarbeiten, Skulpturen, Gemälde und eine Fülle an Handschriften und Urkunden ergänzen die Ausstellung des Badischen Landesmuseums in Konstanz.

Vor 175 Jahren war Rastatt einer der Hauptschauplätze der Badischen Revolution. Einzigartig im Verlauf der Revolutionsgeschehnisse: Im Mai 1849 schlossen sich Soldaten mit aufständischen Bürgern zusammen, um sich gemeinsam für eine freiheitliche Verfassung einzusetzen. Mit der Belagerung der Bundesfestung durch preußische Truppen kam es im Juli 1849 in Rastatt zur Niederschlagung der Revolution. Mit der Ausstellung „Für die Freiheit! Rastatt und die Revolution 1848/49“erinnert das Stadtmuseum Rastatt an den badischen Freiheitskampf. Anhand zahlreicher Objekte und originaler Dokumente wird nacherzählt, wie es von den ersten liberalen Strömungen in Baden und in Rastatt zum radikalen Kampf um Mitbestimmung und Grundrechte kam. Mit Positionen zur Gegenwart zeigt die Ausstellung, dass Demokratie, Freiheit und Grundrechte noch immer keine Selbstverständlichkeit sind.