In Deutschland leben rund 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Ihre Integration ist eine Schlüsselaufgabe für den Staat und für die gesamte Gesellschaft. Alle staatlichen und gesellschaftlichen Kräfte, die an der Integration mitwirken, stellen sich dieser Herausforderung gemeinsam. Dafür steht der Nationale Integrationsplan.
3 Min. Lesedauer
Der Nationale Integrationsplan ist zugleich Ergebnis und Katalysator einer neuen – nüchternen – Integrationspolitik, die bei den Ursachen ansetzt und die Balance zwischen Fördern und Fordern herstellt. Er hat die Probleme und Chancen offen analysiert und auf dieser Grundlage die Verantwortlichkeiten und Notwendigkeiten klar benannt.
Der Nationale Integrationsplan enthält klare Ziele sowie über 400 konkrete Maßnahmen und Selbstverpflichtungen aller Akteure. Die Gesamtkoordination liegt im Bundeskanzleramt bei der Staatsministerin und Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer.
Bei der Verabschiedung des Nationalen Integrationsplans im Sommer 2007 wurde vereinbart, im Herbst 2008 eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Sie liegt nun in Form des Ersten Fortschrittsberichtes vor und macht deutlich, dass sehr viel erreicht worden ist. Viele wichtige Zusagen bereits sind eingelöst, viele weitere sind auf dem Weg dorthin.
Einige Beispiele:
Über die Umsetzung der 400 Selbstverpflichtungen hinaus kommt dem Nationalen Integrationsplan eine überragende Bedeutung zu: In ihm manifestiert und verstärkt sich die integrationspoliltische Aufbruchstimmung des ganzen Landes. Durch den offenen und kontinuierlichen Dialog mit allen Beteiligten, der seit nunmehr über zwei Jahren – seit dem ersten Integrationsgipfel im Sommer 2006 – geführt wird, ist es gelungen, die Integrationskräfte im ganzen Land zu bündeln und damit die notwendigen Voraussetzungen für eine wirklich gelingende Integration der 15 Millionen Migrantinnen und Migranten zu schaffen. Er wird weitergeführt und verstetigt.
Integration bleibt eine Daueraufgabe, die nicht innerhalb einer Legislaturperiode, schon gar nicht innerhalb einiger Monate, gelöst werden kann. Sie braucht gute Rahmenbedingungen, aber auch ein hohes Maß an Eigeninitiative. Entscheidend ist dabei – das zeigt die Erfahrung aus 15 Monaten Umsetzung des Nationalen Integrationsplans – die innere Einstellung aller Beteiligten: Wo wechselseitiger Respekt, Anerkennung, Aufgeschlossenheit und der Wunsch, gemeinsam ein gutes Zusammenleben zu gestalten, vorhanden sind, lässt der Erfolg nicht lange auf sich warten.
Bürgerschaftliches Engagement ist und bleibt eine wesentliche Komponente für das Gelingen von Integration; es zu stärken und insbesondere noch mehr Menschen aus Zuwandererfamilien dafür zu gewinnen, eines der wichtigsten Ziele der Bundesregierung.
Alle Akteure brauchen einen langen Atem und dürfen in ihren Bemühungen nicht nachlassen, sonst werden Erfolge gefährdet. Gemeinsames Ziel ist und bleibt, gleiche Chancen auf Bildung, Entwicklung und Wohlstand für alle in Deutschland lebenden Menschen zu schaffen.