Philanthropin
Einladungsschriften zu den öffentlichen Prüfungen der Real- und Volksschule der
israelitischen Gemeinde zu Frankfurt a. M.
Jahresberichte über die Real- und Volksschule der israelitischen Gemeinde zu Frankfurt a.M.
Programme der Realschule und Volksschule der israelitischen Gemeinde (Philanthropin) zu
Frankfurt a. M.
Erscheinungsmodalitäten und Institutsleitung
Die 'Einladungsschriften', 'Jahresberichte' und 'Programme' des Philanthropins wurden im
Auftrag der Anstaltsleitung vor bzw. nach Abschluß eines Schuljahres herausgegeben.
Den Direktoren Michael Heß (1782-1860), Hermann Baerwald (1828-1907), Salo Adler (1857-1919)
und Otto Iwan Driesen (1875-?) war ein 'Schulrat' beigeordnet, der mehrheitlich von
Vertretern der Frankfurter israelitischen Gemeinde besetzt war.
Zur Geschichte und Programmatik des "Philanthropin"
Die Real- und Volksschule der israelitischen Gemeinde zu Frankfurt a. M., das sog.
Philanthropin, veröffentlichte in Jahresabständen Schulberichte und Programme sowie
Einladungsschriften, die den Zeitraum von 1869 bis 1909 abdecken.
Das 1804 von Siegmund Geisenheimer (1775-1828) zur Förderung jüdischer Waisenknaben
gegründete Institut entwickelte sich zu einer der bedeutendsten jüdischen Schulen
Deutschlands.
Die Anstalt, die bald um Handwerks-, Realschul- und Mädchenklassen erweitert wurde und auch
christlichen Schülern offenstand, propagierte früh einen dezidiert traditionskritischen
Lehrplan, wobei insbesondere der säkularisierte Religionsunterricht in der Frankfurter
israelitischen Gemeinde wiederholt für Konflikte sorgte.
Das Philanthropin, das in den 1870er Jahren bis zu 900 Schüler aufwies, bestand bis zu
seiner Auflösung 1942 durch die Nationalsozialisten. Pläne zur Neugründung der Schule
scheiterten 1966. |