Der treue Zions-Wächter
Organ zur Wahrung der Interessen des orthodoxen Judenthums
Herausgeber und Erscheinungsmodalitäten
Herausgeber/Redaktion:
Jakob Aaron Ettlinger, Samuel E. Enoch
"Der treue Zions-Wächter" erschien von 1845 bis Ende Dezember 1854 in zunächst in
wöchentlichem, später vierzehntägigem Abstand.
Programmatik
Jakob Aaron Ettlinger (1798-1871), Oberrabbiner von Altona und Schleswig-Holstein, zählte
als international renommierter Gelehrter zu den profiliertesten Vertretern der Orthodoxie
und galt als führende Persönlichkeit im Widerstand gegen die fortschreitende religiöse
Säkularisation in Deutschland.
Vor diesem Hintergrund erfolgte die Gründung des "Treuen Zion-Wächters" 1845 in
unmittelbarer Reaktion auf die liberale Reformbewegung, die sich vor allem um eine
umfassende Erneuerung des jüdischen Kultus und Ritus bemühte, um dadurch eine grundlegend
neue politische, soziale und kulturelle Ausrichtung des Judentums zu erreichen.
Demgegenüber zielten Ettlinger und sein Mitherausgeber, der Altonaer Schuldirektor Samuel
Enoch (1814-1876), mit ihrer Zeitschrift in erster Linie darauf, die Inhalte und
Ausdrucksformen des orthodoxen Judentums als unverzichtbare und unveräußerliche Werte zu
bewahren: Reformen in Kultus und Ritus wurden kategorisch abgelehnt, der Einfluß der Moderne
auf das zeitgenössische Judentum wurde als schädlich gebrandmarkt.
Ettlinger, einer der letzten, großen Talmudgelehrten im deutschen Sprachraum, gelang es mit
dem "Treuen Zion-Wächter", der Neo-Orthodoxie ein repräsentatives Forum zu schaffen und
diese in der Öffentlichkeit als religiöse und auch politisch einflußreiche Partei nachhaltig
zu positionieren (Michael A. Meyer).
Erschließung und Bestand
Die hebräische Beilage "שומר ציון הנאמן“ fehlt in der digitalen Ausgabe. |