Das Wetter in Regensburg am Heiligen Abend im Jahr 1810

Universitätsbibliothek Regensburg bringt ungewöhnliche Weihnachtskarte heraus

Eine exklusive Weihnachtskarte hat die Universitätsbibliothek Regensburg in diesem Jahr gestaltet. Sie zeigt als Motiv eine historische Wetteraufzeichnung aus dem Jahr 1810: Das Wetter in Regensburg am Heiligen Abend vor 200 Jahren. Die Wetteraufzeichnung entstammt den „Observationes meteorologicae“, den Regensburger Wetteraufzeichnungen aus dem Kloster St. Emmeram, die zu den ältesten durchgängig geführten meteorologischen Berichten Europas zählen.

Plakat Weihnachtskarte

„Hinter unserer diesjährigen Weihnachtskarte verbirgt sich eine äußerst interessante Geschichte, die eng mit Regensburg verbunden ist“, weiß Bibliotheksdirektor Dr. Rafael Ball. Die Karte nimmt Bezug auf die Regensburger Wetteraufzeichnungen aus dem Kloster St. Emmeram, die sich heute im Bestand der Universitätsbibliothek Regensburg befinden: Die handschriftlichen „Observationes meteorologicae“ wurden am 1. Januar 1771 aufgenommen und bis zum 31. Dezember 1827 täglich fortgeführt – sie sind seit 1774 erhalten und umfassen somit 53 Jahre Wetterbeobachtung. Damit wurde in Regensburg die Meteorologie bereits zehn Jahre vor der Gründung der ersten meteorologischen Gesellschaft in Mannheim konsequent gepflegt. Bis zu dreizehnmal am Tag wurden die Werte von Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Windstärke und Windrichtung im Kloster Emmeram festgehalten. Ab 1782 kamen weitere Informationen wie Bewölkung, Nebel, Regen, Überschwemmungen, Mondphasen und Sonnenflecken hinzu.

Wie war nun das Wetter in Regensburg am Heiligen Abend vor 200 Jahren? Es zeigte sich wenig festlich: Bei milden Temperaturen und bedecktem Himmel wehte ein mäßiger Ostwind. Die folgenden Weihnachtsfeiertage waren von Sturm und Gewitter begleitet.

Die Weihnachtskarte der Universitätsbibliothek Regensburg ist ungewöhnlich und hebt sich von herkömmlichen Grußkarten ab. Sie besteht aus einer Doppelkarte mit einer sehr hochwertigen Innenkarte (goldfarbener Karton) mit einer zusätzlichen Umschlagskarte (transparentes Pergamentpapier), auf der die historische Wetteraufzeichnung aufgedruckt ist. Ein der Karte beiliegendes 8-seitiges Faltblatt (PDF, 2 Seiten) informiert über die Geschichte der „Observationes meteorologicae“. Der Weihnachtskarte liegt zusätzlich ein goldfarbenes Kuvert im Format B6 bei. Durch das hochwertige Material und die Farbgebung vermittelt die Karte einen festlichen Eindruck, durch das beiliegende Faltblatt wird die Karte zu einer kleinen Jahresgabe.



Universitätsbibliothek Regensburg, 2010